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Beitrag #13173 Verfasst: Sonntag 6. September 2020, 19:42

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Kurzgeschichten aus Aqua
Hallo Leute,

wie an der Anzahl meiner Foreneinträge zu ersehen ist, bin ich noch recht neu hier. Neben meinen sonstigen Aktivitäten habe ich irgendwie gerade einen Rappel und lege hier mal eine von mir selbst erdachte Kurzgeschichte aus Aqua nieder, die vielleicht Anklang findet. Nachdem ich keine Ahnung habe, ob mein Schreibstil überhaupt taugt, wäre ich für ein oder zwei Rückmeldungen sehr dankbar - gerne Kritik, vielleicht schreibe ich wirklich schlecht, dann will ich hier niemanden quälen.

(Die Kurzgeschichte setzt nach dem Ende von Schleichfahrt an, also nachdem "Dead-Eye" mit den anderen den Brückenkopf der Bionten zerstört hatte)

Ein neues Kapitel

Der Rückweg von Australien kam mir noch länger vor, als bei der Hinfahrt. Vielleicht lag das daran, dass mir nicht tausend Gedanken vor der Schlacht durch den Kopf gingen. Vielleicht daran, dass absolute Funkstille herrschte, obwohl ich mich in Formationsfahrt mit vier "Gator"-Booten der Atlantischen Föderation befand, deren Piloten sonst nicht gerade durch ihre Schweigsamkeit auffielen. Oder vielleicht waren die Leute um mich herum einfach genauso müde wie ich von einem langen Kampf gegen die Bionten, der in der Stunden zurück liegenden Schlacht ihren Höhepunkt gefunden hatte. Mir darüber Gedanken zu machen, war mir mittlerweile zu blöd, dafür tat der angenehm warme Sitz einfach zu gut. Die Sitzheizung mit Massagefunktion der HighFeelings Inc. hatte sich bezahlt gemacht, wenn ich auch knapp 3000 Credits dafür hingeblättert hatte. Für das dümmliche Grinsen beim Abbuchen meiner Credits hätte ich den Verkäufer zwar in dem Moment gerne verprügelt, aber selbst das war mir jetzt egal.

Mehr Sorgen bereitete mir meine Instrumententafel. Bei dem Feuergefecht hatte so ziemlich jeder Bereich meines Schiffs deutlich Schaden genommen, ich war glücklich, dass die Frontscheibe dem Druck standhielt. Die Geschütztürme oben und unten waren im Eimer. Zwischenzeitlich musste ich sogar noch mein Torpedo-Magazin abwerfen, nachdem die Bionten das Teil so getroffen hatten, dass meine letzten beiden Big Bang II Torpedos mich beinahe mit zerfetzt hätten. Aus dem Augenwinkel bei der Schiffsdrehung sah ich noch wie das Magazin auf einen kaputten Geschützturm der Bionten herabsank und dort detonierte. Immerhin ein Geschützturm weniger, dachte ich. In der Nähe des Antriebs war das Silencer-Modul getroffen, mein Schiff zu fahren war jetzt ungefähr so wie in einem Simulationsraum ein Rockkonzert anzuhören und dabei neben dem Lautsprecher zu stehen, aber immerhin war ich am Leben, was vielen anderen Piloten nicht so ging. Immerhin reichte der Sauerstoff noch für knapp eine Stunde. Der Lärm wurde langsam unerträglich und ich schloss die Kabinentür meiner Sardinenbüchse hinter mir und dümpelte dann in einen tiefen Schlaf.

Als ich wieder aufwachte, hämmerte irgendein Typ im Dock mit einem Hammer auf meine Frontscheibe ein. Im Halbschlaf bedeutete ich ihm mit Gesten, was eigentlich mit ihm los ist und dass er den Scheiss lassen soll. Ich wunderte mich, wie ich überhaupt ins Dock gekommen war. Normalerweise nimmt Neopolis Funkkontakt mit ankommenden Booten auf und wer keine Kennung aufweist und sich nicht sonst identifizieren kann, wird charmant von vier Wachbooten wieder aus der Stadt begleitet. Mir wurde leicht schummerig und ich bekam gerade noch das Schott meines Boots auf, woraufhin mir fast ein Frischluftschock widerfuhr. Normalerweise schmeckt das lavendelparfümierte Atemgas von Neopolis beschissen, aber in diesem Moment war das geradezu der Himmel auf Erden. Ein Blick auf meine Sauerstoffanzeige macht mir klar warum, ich hatte gerade noch 2 % Sauerstoff in meinem Boot, am Ende wäre ich darin erstickt. Normalerweise ist für sowas ein Notfallsystem da, aber anscheinend hatte das ebenfalls Schaden genommen.

Als ich gerade aus dem Boot stolpere und beinahe Gesicht voran auf dem Metallgitter aufkomme, höre ich nur eine Stimme rufen: "Du Vollidiot, beinahe wärst du in deinem eigenen Schiff verreckt! Ich schlag hier seit 15 Minuten auf die Scheibe ein, dass Du endlich mal wach wirst. Ich hab hier schon einen steifen Arm. Erst dabei helfen Aqua zu retten und dann in der eigenen Suppe krepieren, ein feiner Held bist du mir!" Im CO2-Delirium sah ich den Mann an, der mit mir redete, als ob wir schon seit Jahren kennen würden. "Danke erstmal! Wer bist du eigentlich?" "Harper" antwortete er mir mit dunkel-rauchiger Stimme. "Ja ja, ist gut! Ich geb Dir im Neopolis Arms einen Acid Assassin aus! Davor muss ich aber noch die Reparatur meines Bootes in Auftrag geben!". "Na was, scheissdrauf Flint!" "Nix da, wir sehen uns dort" bellte ich zurück und machte mich auf den Weg Richtung Waffenlager.

Auf dem Weg dorthin grüßten mich immer wieder Leute und bedankten sich bei mir. Anscheinend hatte ich gut ausgeschlaffen und konnte meine Identität nicht meinen zu tiefen Augenringen verstecken. Im Waffenlager angekommen, sagte ich dem Mechaniker kurz meines Bootskennung, was dort kaputt war und schoss ihm 5.000 Credits vor. Die Wiederholung seines Dankes regte ich mich irgendwann dermaßen auf, dass ich zu ihm meinte: Dein ach so toller Held geht jetzt ins Neopolis Arms, lässt sich dort volllaufen und mit viel Glück treffe ich dort noch die hübsche Glo Zee!. Ich wandte mich ab und ging los zum "Neopolis Arms".

Im "Neopolis Arms" bedankten sich die Leute wenigstens nicht dauernd bei mir, dazu waren sie einfach schlichtweg viel zu besoffen. Harper rief mich lallend zu sich "Flint, der Mann der Schlacht und des Abends" und schob mir einen Acid Assassin hin, er hatte bereits vier leere Gläser vor sich stehen. "Harper, ich war gerade mal 30 Minuten im Waffenlager und Du hast Dir schon vier von den Dinger reingekippt ?!". Erversuchte mit seinem linken Arm zu salutieren, rutschte dabei allerdings an der Innenseite seines Arms entlang in seine Ellenbeuge. Die blonde Dame neben ihm fragte Harper, ob er noch einen will. Er antwortete nur irgendein Kauderwelsch. Sie lächelte süffisant und wandte sich einer Rothaarigen zu. Ich orderte beim Barkeeper ein Acid und eine Zigarre und die Blonde kam rüber...


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Beitrag #13179 Verfasst: Samstag 12. September 2020, 12:30
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Re: Kurzgeschichten aus Aqua
Hey Raven,

Willkommen!

Ich habe deinen Text gerne gelesen und versuche mich mal ein bisschen an Kritik. Du solltest aber wissen, dass ich für sowas eigentlich nicht qualifiziert bin. Deutsche Literatur habe ich schon seit Jahren nicht mehr gelesen und in anderen Sprachen sind andere Schreibstiele angesagter als im Deutschen.

Was mir auffällt ist, dass du lange Sätze schreibst. Lange Sätze sind schwieriger für den Leser. Sie können sehr schön sein und als Stielmittel in passenden Passagen eingesetzt werden. Andererseits machen sie den Text aber oft sperriger. Ich verstehe, warum du in längere Sätze schreibst, so ist auch teilweise Flints Erzählung in SF. An manchen Stellen habe ich mir Flints Stimme sehr gut vorstellen können. Einen fremden Stiel zu imitieren lässt sich leider schwer durchhalten. Verstehe ich dich richtig, dass du bisher noch nicht so viel geschrieben hast? Gerade dann würde ich dir zu kürzeren Sätzen raten. Ich denke deine Texte würden davon sehr profitieren.

Der Inhalt und die Struktur des Textes kann ich nur schlecht beurteilen, weil ich nicht weiß wohin du mit dem Text gehen willst. Falls du Ihn weiterschreiben willst, kann er eine gute Einführung sein. Falls es ein alleinstehender Text sein soll, fehlt mir ein bisschen die Struktur und der Spannungsbogen. Zugegebenermaßen kenne ich mich so gar nicht mir Kurzgeschichten aus.
Die Sache mit der Sitzheizung fand ich nicht so gut. Generell habe ich es gerne, wenn alle Textpassagen einen Zweck haben. Sie müssen nicht zwangsläufig in dem Moment die Narrative voran treiben, aber sie sollten nicht irrelevant sein. So kann ein Element beispielsweise die Stimmung beeinflussen, oder im späteren Teil der Geschichte wichtig werden. Im Kontext deiner Geschichte könnte man folgendes weglassen, ohne dass es (bisher) Einfluss auf die Geschichte hätte:
"Die Sitzheizung mit Massagefunktion der HighFeelings Inc. hatte sich bezahlt gemacht, wenn ich auch knapp 3000 Credits dafür hingeblättert hatte. Für das dümmliche Grinsen beim Abbuchen meiner Credits hätte ich den Verkäufer zwar in dem Moment gerne verprügelt, aber selbst das war mir jetzt egal. "

Natürlich fallen mir auch Sachen positiv auf:
"Normalerweise nimmt Neopolis Funkkontakt mit ankommenden Booten auf und wer keine Kennung aufweist und sich nicht sonst identifizieren kann, wird charmant von vier Wachbooten wieder aus der Stadt begleitet." Das ist ein Beispiel für einen gelungenen langen Satz. Fast schon eine Geschichte in sich mit Pointe am Ende. Es ist wahrscheinlich mein Lieblings Satz und ich fand Ihn auch sehr witzig.

Wenn du Lust hast noch mehr zu schreiben, dann lese ich das auch gerne. Ich hoffe ich hab dich nicht abgeschreckt ;-)

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Beitrag #13181 Verfasst: Sonntag 13. September 2020, 10:08

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Danke für das Feedback
Hallo thexil,

besten Dank für dein Feedback. Ich schaue mal, dass die langen Sätze und sie dann verwende, wenn sie sich stiltechnisch für die Erzählung eignen. Abgeschreckt hast Du mich keinesfalls, gerne setze ich die Geschichte fort.

Eigentlich wollte ich nur eine kurze Geschichte erzählen, habe aber in gewisserweise Blut geleckt und will daraus eine größere Geschichte machen, wobei ich noch keine Ahnung habe, was so der "rote Faden" sein wird, jedenfalls weder Bionten noch Squids noch ein neue unbekannte Alienrasse, das ist mir zu doof. Ich habe schon eine Idee, die will ich jetzt aber nicht verraten, nicht dass jemand schon zu früh die Storyline checkt.

Aber nochmals vielen lieben Dank und da folgt ein weiterer Text.

Liebe Grüße Raven87


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Beitrag #13182 Verfasst: Sonntag 13. September 2020, 11:19

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Steuerbord - geänderte Fassung
Die Blonde war attraktiv. Mit ihren markanten Wangenknochen, schmalen Lippen und der gut sitzenden Uniform wirkte sie distanziert und kühl, dennoch hatte sie etwas anziehendes. Langsamen Schrittes kam sie auf mich zu. Währenddessen stellte der Barkeeper meinen Acid Assassin auf den Tresen und legte die Zigarre daneben. 300 Credits forderte er daraufhin. Ich sah ihn entgeistert an: "300 Credits ?! Dafür kriege ich normalerweise von fünf von den Dingern!“ Der Barkeeper lachte: "Harte Zeiten. Die Leute bauen in letzter Zeit mehr Waffen und Schiffe. Da bleibt die Alkoholproduktion auf der Strecke. Jetzt nimmst Du noch dazu, dass dieselbe Menge an Leute auf weniger Alkohol entfällt und schon hast du deine 300 Credits!“. „Na dann haut der am besten ziemlich rein. 50 für Dich als Trinkgeld!“, sagte ich, gab ihm die Karte und 350 Credits wechselten den Besitzer.

Ich sah wieder hoch. Die Blonde war nur noch fast zwei Meter von mir entfernt. "Einen Acid, eine Zigarre und eine Dame, wie ich sie in Neopolis Arms selten gesehen habe, kommt auf mich zu, der Abend beginnt vielsprechend" dachte ich mir. Harper lag fast auf dem Tresen, in dem Moment fiel er dann vom Stuhl und lag mit dem Rücken auf dem Boden. "Flint, dass ich dich nochmal wiedersehe!" rief er mir vom Boden zu. "Harper, hast du jetzt Amnesie von dem Gesöff ? Wir haben vor zwei Minuten miteinander gesprochen“, sagte ich, während ich parallel dazu seinen - von ihm aus gesehen - rechten Arm ergriff und ihn begann anzuheben. Zur gleichen Zeit griff sich die Blonde seinen linken Arm und wir hievten ihn gemeinsam auf wieder auf die Beine. "Hallo schöne Frau" brachte er leicht lallend heraus, während er dabei halbschief grinste und dabei in meine Richtung wankte. "Harper, wir kennen uns ..." merkte die sichtlich irritierte Blonde an. Seinen Gesichtsausdruck nach zu urteilen, ging er gerade geistig seinen Familienstammbaum durch. Die Blonde rief die Rothaarige zu sich "Kannst Du ihn mal in seine Koje bringen. Ich glaube, er hat genug für heute.". Die Rothaarige tauschte mit der Blonden die Stellung, so lag sein Arm jetzt auf ihrer Schulter. Bevor die Blonde zu mir kam, hörte ich nur noch wie Harper zu der Rothaarigen sagte "Hallo meine Hübsche" und im Anschluss eine schallende Ohrfeige. Die Blonde war das jedenfalls nicht, die stand vor mir.

"Du und Harper kennen sich wohl?". "Schon seit mehreren Jahren", meinte sie. "Er lässt nichts anbrennen, oder ?" "Na, hast Du uns beide Mal angesehen ? Gibt weitaus Schlimmeres in dieser Stadt!" "Da hast Du recht." Ich verschwieg, dass ich wegen Glo Zee in der Stadt war, ansonsten wären meine Chancen bei ihr wahrscheinlich dahin. "Harper kann gut kämpfen, er hat zwischenzeitlich vier Biontenboote auf Achtern gehabt. Er hat sie nach und nach separiert und dann im einzelnen zerlegt." Sie erinnerte sich an die Episode: "Tatsache. Zu der Zeit war ich damit beschäftigt, einen Biontenbomber zur Triton zu locken, dass die ihn unter Beschuss nimmt. Harper ist ein brillianter Pilot. Die erlernten Taktiken haben ihm wirklich geholfen." "Was für erlernte Taktiken?" fragte ich stirnrunzelnd nach. "Harper ist im Shogunat aufgewachsen. Er kennt den militärischen Drill, seitdem er 12 ist. Montag bis Freitag, vormittags Kraftübungen, nachmittags Lehreinheiten in Kampftaktik und Strömungsverhalten, abends praktische Übungen im U-Boot. Das hat er gemacht, bis er 16 war." "Und dann ?", fragte ich nach. "Einer der Ausbilder hat ihn bei einer praktischen Übung beinahe ersaufen lassen. Die Übung bestand darin, dass die Übungsteilnehmer in einem schrottreifen U-Boot fahren und zu einem unbekannten Zeitpunkt wird auf das Boot geschossen. Im Inneren des Boots werden darauf hin vereinzelte Sprengladungen gezündet, womit sich das Boot binnen einer Minute mit Wasser füllt. Die Übungsteilnehmer haben 60 Sekunden Zeit ihren Anzug anzuziehen, ihn wasserdicht zu verschließen und sich die Sauerstofftanks anzulegen. Die Übung findet in einem geschlossenen, mit Wasser gefüllten, Bereich in der Station statt. Normalerweise würden sich die Piloten in die Rettungskapsel an Bord begeben, wenn das Schiff im Ozean unterwegs wäre, nachdem das Shogunat allerdings nicht bei jeder Übung soviele Schiffe mit Rettungskapseln verwenden will, finden die Übungen so statt. Die Übungsteilnehmer müssen sodann aus dem Boot heraus- und umgehend zum Wassereinstieg zurücktauchen. Das Problem ist, dass der Sauerstoff in den Sauerstofftanks auf den Rücken nur für zwei Minuten reicht."

"Hat Harper die Übung nicht geschafft?", fragte ich stirnrunzelnd. "Harper hat die Übung geschafft, er war binnen der geforderten 2 Minuten am Wassereinstieg. Nur hat der Ausbilder die Leiter zum Ein- bzw. Ausstieg aus dem Wasser entfernen lassen und sich eine Stoppuhr auf 01:30 Min. gestellt. Erst nach Zeitablauf hatte er die Leiter für den Ausstieg aus dem Wasser wiedereingelassen und die übrigen Kadetten aufgefordert, ihn aus dem Wasser zu holen und den Anzug abzulegen. Harper hatte ihn zwei Wochen zuvor in einer Lehreinheit vor allen Schülern als unfähigen Lehrer beschimpft, so wollte sich der Ausbilder rächen. Bei nächsten Aufeinandertreffen mit ihm in der Kantine, wo sich zu diesem Zeitpunkt sehr viele Offiziere befanden, nahm Harper ein Haifischdarmsandwich, ging zum Tisch, wo sein Lehrer und die anderen Offiziere saßen, stellte sich hinter ihn und drückte ihm das Sandwich von hinten ins Gesicht und ging danach aus der Messe. Er wurde daraufhin aus der Einheit geworfen und unehrenhaft entlassen. Die Geschichte machte die Runde über die Schule hinaus. Das soziale Umfeld von ihm sowie seiner Eltern erfuhren davon und sie wurden fortan gemieden. Wer im Shogunat unehrenhaft entlassen wird, hat Schande über sich und seine Familien gebracht und wird sozial isoliert. Also sind seine Eltern mit ihm in die atlantische Förderation emigriert.". "Ich verstehe. Harte Geschichte, aber nichtsdestoweniger ein klasse Pilot". "Ja. Im Übrigen wäre ganz gut, wenn er sich nicht manchmal wie ein komplett Asozialer benimmt. Selbst wenn er nicht besoffen ist, hat er manchmal den Reiz eines Haifischs, der drei Tage nichts gegessen hat.". "Geht halt nicht immer das Gesamtpaket zu bekommen.", antwortete ich knapp.

"Du gehörtest doch zu einem der Boote, was Steuerbord der Triton den Biontenbomber beschossen hat, richtig ?" Ich nickte: "Ich hatte sonst gerade keine Bionten im Zielvisier...". Sie: "Noch ein weiterer guter Pilot" (....)


Zuletzt geändert von Raven87 am Dienstag 29. September 2020, 19:02, insgesamt 3-mal geändert.

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Beitrag #13186 Verfasst: Dienstag 15. September 2020, 21:44
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Re: Kurzgeschichten aus Aqua
Ich bin überrascht, wie viel einfacher der neue Text zu lesen ist. Die Story entwickelt sich auch in eine schöne Richtung. Vom Stil her ist mir diesmal nur aufgefallen, dass ein paar der Dialogsätze kantig wirken. Vielleicht hat das aber mit meiner Sozialisierung zu tun.
Inhaltlich habe ich einen Fehler gefunden. Im vorherigen Text warst du noch in Neopolis, jetzt bist du auf einmal in der Tornado Zone :o :D

Wenn wir schon beim Erbsenzählen sind, die folgenden Sätze haben mich kurz verwirrt:
"Die Blonde rief die Rothaarige zu sich "Kannst Du ihn mal in seine Koje bringen. Ich glaube, er hat genug für heute." Sie nickte. Ich legte seinen rechten Arm auf ihre Schulter und sie legte ihren Arm um ihn und sie bewegten sich weg."
Ich dachte erst er würde den Arm auf die Schulter der Blonden legen. Rein logisch macht es zwar Sinn wie du es geschrieben hast, jedoch liegt der Fokus auf der Blonden, sodass mein müdes Hirn nicht so ganz hinterherkam. Leichter wäre es die rothaarige zu benennen. Z.B., indem die Blonde die Rothaarige beim Namen ruft. Noch eine Möglichkeit wäre, dass du die roten Harre in den Satz einbaust, z.B. so: "Ich streifte ihre roten Harre von der Schulter und legte Harpers rechten Arm auf die selbige."

Jetzt noch des letzte Erbschen, dass gezählt werden muss:
""Da hast Du recht.", musste sie nicht wissen, dass ich eigentlich wegen Glo Zee in dieser Kneipe war."
Das ist von der Satzstellung nicht richtig, oder? Wenn ein Fragezeichen am Ende des Satzes wäre, dann wäre er grammatikalisch korrekt, aber vom Inhalt her deutlich anders.

Mir hat das Lesen sehr viel Spaß gemacht. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil.
Hast du eigentlich das Höllenmeer von Helmut Halfmann gelesen?

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Beitrag #13190 Verfasst: Montag 21. September 2020, 21:34

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Re: Kurzgeschichten aus Aqua
Hallo thexil,

erstmal Entschuldigung für meine und vielen Dank für Deine Rückmeldung. Die Dialogsätze werden umformuliert. Danke für den Hinweis auf die Tornadozone und übrigen Fehler. Entschuldigung für die knappe Rückantwort, die wird das nächste Mal wieder deutlich eingehender ausfallen.

Ich schaue, dass ich mir den Montag Abend fürs Geschichten schreibe freihalte, sodass die Fortsetzungen in einem geregelten Rythmus kommen, wie ich das momentan handhabe, geht mir offen gesagt auf den Sack.

Höllenmeer von Helmut Halfmann habe ich nicht gelesen, werde ich mal im Internet nachsehen.

Liebe Grüße Raven87


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Beitrag #13192 Verfasst: Montag 28. September 2020, 20:57

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Re: Kurzgeschichten aus Aqua
Spätestens bis Mittwoch dann die Fortsetzung :-). Viele Grüße


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Beitrag #13193 Verfasst: Dienstag 29. September 2020, 19:52

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Re: Kurzgeschichten aus Aqua
Aufeinandertreffen

„Guter Pilot…“ wiederholte ich und schaute sie fragend an. „Ein Scheissglück hatte ich. Vorher befanden sich 6 Bionten-Boote hinter mir. Rückwärts fahrend habe ich zwei von denen per Doom-Mortar direkt zur Hölle geschickt, bis die Waffe versagt hat. Die Frontpanzerung war auf knapp 10 Prozent herunter. Zwei Leech-Torpedos habe ich noch losbekommen, bevor ich den restlichen zwei Bionten den Rücken zugekehrt habe. Die Torpedos haben die anderen beiden immerhin quasi eingefroren. Nichtsdestoweniger nahm jetzt meine Heckpanzerung langsam ab. Eigentlich wäre das gar nicht so schlimm gewesen, denn der Computer reparierte gerade die Frontpanzerung. Nur auf einmal waren auf dem Radar nicht mehr nur noch zwei Signale und die Prozentzahlen sackten ab wie ein ungebremster Fahrstuhl. Die Warnungen aus dem Lautsprecher dröhnten in meinen Ohren. Also jagte ich den Booster rein und überbrückte in Windeseile die restlichen 600 Meter zur Triton. Einen Funkspruch später und auf den Bomber und die beiden Biontenboote prasselte eine regelrechter Plasmahagel ein, bis die See – wie so häufig in dieser Schlacht – drei kleine rote Sonnen produzierte, die sogleich implodierten.“ „Eine gute Idee hattest Du da, wäre vielleicht nicht jeder drauf gekommen!“, meinte sich lächelnd. „Außerdem wärst Du ohne das Manöver nicht hier.“ „ Wahrscheinlich nicht …“. Mehr hatte ich an der Stelle nicht zu sagen. Ich jagte die Hälfte des Acid Assassins meine Kehle herunter und gab dem Barkeeper einen Daumen-Hoch für den Drink und ein Peace-Zeichen für zwei weitere.

„Knapp fünf Minuten später war mein Boot wieder weitgehend repariert und dann kam der Funkspruch von Hong Long…“. Irgendwie bildete sich ein Kloß in meinem Hals, sie war fort. „Tapferes kleines Ding. Sie klang aber nicht ängstlich, eher ruhig und gelassen.“. „So kenne ich sie. Nur ein einziges Mal habe ich mal etwas Ängstliches in ihrer Stimme gehört, aber das ist Monate her.“ „Ihr kennt euch?“ „Ja, in und auswendig“ sagte ich und lachte lauthals. „Wir hatten mal etwas miteinander, was aber schon Jahre zurückliegt.“ „Erzähl mir mehr, Seemann.“ „Wir kennen uns fünf Minuten, da erzähl ich Dir doch nicht soviel aus meinem Leben, andererseits scheissdrauf, so ein Tag wie heute kommt nicht alle Tage.“, woraufhin ich das erste Glas Acid leerte. Der Barkeeper kam just in diesem Moment mit den zwei neuen randvoll gefüllten Gläsern. Ich gab ihm meine Card und sagte nur, „die kannst du heute gleich behalten, da kommen noch mehr Bestellungen“. „Also hübsche Frau…“ fing ich die Unterhaltung an und hatte gleich eine Ohrfeige im Gesicht sitzen. „Meine Herren… sind die Rothaarige und du verwandt, dass ihr losschlagen müsst ?!“. „Nein, mein Lieber, aber ich hass sowas…“. „Ok, ist also nicht so ihr Ding, immerhin bin ich wieder hellwach“ dachte ich mir. „Ich hatte mal einen Auftrag im Shogunat. Zwei Leute haben mich vor vier Jahren für die Kaperung eines Frachters angefüllt mit Manganknollen angeheuert. Ich hätte 10.000 Credits bekommen sollen, aber der Deal lief anders als geplant. Meine Aufgabe war den Frachter mit zwei Flash-Sharks lahmzulegen, sodann so nah heranzusteuern, dass die beiden mit zwei modifizierten Rettungskapseln in die Schleuse fahren, die vierköpfige Besatzung umbringen und das Ding unter neuer Kennung in ein abgelegenes Dock verbringen. Das klappte bis zu dem Punkt, wo die beiden feststellten, dass an Bord gar keine Manganknollen waren, sondern nur ein Peilsender. Als sie mir von dem Peilsender erzählten, konnte ich schon gar nicht mehr per Funk antworten. An meinem Kopf befand sich nämlich eine scharfe Railgun eines Offiziers des Shogunats.“ „Woher wussten die von dem geplanten Überfall ?“, fragte sie. „Die hatten die beiden seit langem des Schmuggels von Syntohol verdächtigt und seit Monaten überwacht. Dabei hatten sie dem geplanten „Coup“ erfahren.“ „Wer sind die?“ „Die sind der militärische Geheimdienst. Die Planungen bezogen sich nämlich ursprünglich auf einen Frachter unter militärischer Kennung, was ich da erst erfuhr. Ich hätte da dann nicht mitgemacht.“ „Und wie ging die Geschichte weiter ?“ „Jedenfalls flachste ich herum und sagte noch, was denn der Offizier jetzt will, da ist nicht passiert, und ob die kaiserliche Hoheit mich nun einsperren will, was lachhaft wäre und er sich zur Witzfigur machen würde. Allein dafür wanderte ich schon einmal in die polizeiliche Gewahrsamszelle. Denn wer den Kaiser im Shogunat infrage stellt, der begeht Majestätsbeleidigung.“ „Und weiter ?“

Ich erzählte meine Geschichte, dass ich davon keine Ahnung hatte, dass das Schiff unter militärischer Kennung stand und dass ich das nie gemacht hätte usw.. Die anderen beiden wurden zum Tode verurteilt, ich hingegen erhielt eine sechsmonatige Strafe im Gulag und rate, wen ich da traf ?“ (…)


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Beitrag #13196 Verfasst: Montag 5. Oktober 2020, 20:18

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Re: Kurzgeschichten aus Aqua
Erinnerungen

"Hong-Long, wenn Du schon fragst. Nur warum hast du "nur" 6 Monate Strafe im Gulag bekommen und die anderen die Todesstrafe?" fragte sie mit einer hochgezogenen Augenbraue. "Die beiden stammten aus dem Shogunat. Sie verfügten zudem über Kontakte zu Militärangehörigen, die sie auf den Frachter hinwiesen. Wahrscheinlich waren das gar keine Leute vom Militär, sondern Lockvögel des Geheimdienstes. Jedenfalls werden Leute im Shogunat mit dem Tode bestraft, wenn sie dem Militär schaden oder versuchen zu schaden. Sie wären vielleicht sogar mit den lebenslänglich Gulag davon gekommen, hätten sie nicht noch diverse Vorstrafen wegen Alkoholschmuggel vorzuweisen gehabt. Meine Version war hingegen nicht so ganz zu widerlegen. Der Staatsanwalt beantragte händeringend, mich wegen Majestätsbeleidigung zu verurteilen. Das Gericht verurteilte mich dementsprechend und zog das Strafmaß stark nach oben. Nachdem so nicht mehr viel da, wollten sie mir eben eine so vor den Latz knallen. Die beiden wurden noch in den Zellen unterhalb des Gerichtsgebäudes erschossen. "Da hast Du ziemlich viel Glück gehabt, Seemann."

"Mich holte ein Trupp von sechs Leuten aus dem Gerichtsaal. Alle in schwarzen Uniformen, die Gesichter waren verdeckt unter den schwarzen Helmen, noch dazu keine Abzeichen. Alle Gruppen, die die Gefangenen ins Gulag brachten, waren so gekleidet. Die Häftlinge hatten aus dem Gulag heraus irgendwie vollbracht, dass ihre Angehörigen die Gruppenmitglieder als Racheaktion zusammenzuschlagen. Daraufhin reagierten die Dienstvorgesetzten und ordneten solche Bekleidung an. Nachdem ich ihnen nicht schnell genug ging, schlug mir einer mit dem Schlagstock die Kniekehle. Nachdem ich natürlich nicht schneller lief, sondern langsamer, schlug mir der zweite in die andere Kniekehle, und der dritte in die Seite. Sie lachten alle und riefen "Wir verpassen dir, was das Gericht nicht getan hat." "Und nicht mal dabei habt ihr was drauf" lachte ich, woraufhin ich noch einen Faustschlag in den Kiefer bekam." Halb entsetzt war sie meinen Ausführungen gefolgt und meinte hierzu nur noch "Ach Flint, warum hast Du denn nicht die Klappe gehalten?". "Weil das einfach nicht mein Ding ist, der Quatsch von denen ging mir einfach übelst auf den Nerv."

"Ich war gerade dabei mich aufzurichten, da griffen mich bei unter meine Armen und schleiften mich über die kalten rostigen Korridorböden bis zum Dock. Dort war die Eingangslucke bereits geöffnet. Der Mann an der Luke brabbelte nur irgendetwas in Mandarin, bevor sie mich Hals über Kopf in den Laderaum warfen. Im Laderaum, dessen Stauraum vielleicht maximal für 10 Leute gereicht hätte, waren 20 Leute drin. Ich musste mich beinahe übergeben, die Duftmischung aus Erbrochenem, Kot und Urin brachte mich zum Würgen. Ich kauerte mich in eine Ecke des Raums und dort Hong-Long zu sehen. Sie lag neben mir. Ihr Schlafsack war wegen der Wärme leicht geöffnet und sie sah wunderschön aus. Sie hatte nussbraune schulterlange Haare und eine athletische Figur. Auf einmal machte sie die Augen auf, deren jadegrüne Farbe hervorstach."

(...)


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Beitrag #13307 Verfasst: Sonntag 27. August 2023, 22:55
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Re: Kurzgeschichten aus Aqua
Licht!

hast du an der Story weiter geschrieben?

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