der Software/OS-Thread

[Eingehirner]

Ich war jetzt ein paar Tage bei meiner Freundin daheim zu Besuch, ihre Eltern haben mich eingeladen und die Fahrt gezahlt, damit ich ihren "neuen" (halbes Jahr alt, noch nie richtig gelaufen) Vista Home Premium 64Bit-Rechner zum Laufen bring...

War eine faszinierende Reise durch die Gedankenwelt von Micro$chrott. Nachdem ich alle Grafikfeatures abgeschaltet, alle 34 Updates runtergeladen und eine Stunde aufs Konfigurieren derselben gewartet hab, den dummerweise installierten GDATA Internet Security (der uns das komplette System bis zum Nichtwiederstartenkönnen zerschossen hat, obwohl draufsteht, daß er für Vista 64Bit geeignet sei) nach einer angeblich dreimal mißglückten Systemwiederherstellung, die aber trotzdem den gewünschten Effekt hatte, wieder vom System entfernt und Avira Antivir installiert hatte, ist er tatsächlich "nur" noch alle drei Mal nicht hochgefahren und etwa jedes vierte Mal mit einem kryptischen Fehler abgeschmiert oder kurz hängengeblieben, von dem trotz seiner dreijährigen Lebensdauer niemand, weder M$ noch NVidia noch sonstwer, eine Ahnung hat, wo er herkommt und wie man ihn beseitigt...

WELCOME TO MICRO$OFT!!!

Wenn ich das nächste Mal zu Besuch bin, mach ich WinXP Home drauf...

[Corny]

Weißt was mir dazu einfällt?

Vista Kritik kommt selten aus ersten Hand sondern beginnt meistens mit "mein Bekannter hat gesagt".

[Eingehirner]

*erste Hand hochhalt*
Eigentlich war Vista Home Premium 64 Bit genau das, was ich erwartet hatte - ein überladenes, schlecht programmiertes Grafik-Adventure, bei dem man ca. sechs Stunden reine Arbeit investieren muß (plus Nerven etc), um überhaupt ein arbeitsfähiges System zu bekommen, dem man mal Sachen wie Antivir etc aufdrücken kann... als ich die ganzen Grafik-Sachen deaktiviert hatte und zum klassischen Windoof-Look zurückgekehrt war, reduzierte sich die Anzahl der Abstürze sofort DRASTISCH. Ansonsten sag ich nur:

Benutzerkontensteuerung
das sinnloseste und am schlechtesten implementierte Feature, das ich bisher gesehen hab. Habs deaktiviert, weil sich NICHTS ohne dieses Zusatzfenster (zusätzlich zu dem schon aus WinXP bekannten "Dieser Dateityp kann ihren Computer schädigen"-Fenster, das ich gar nicht mal so sinnlos finde - ein Schritt auf Linux und den sudo-Befehl zu, nur leider völlig nutzlos, wenn ich Antivir laufen hab und mir niemand sagt, ob das Programm schädlich ist oder nicht) ausführen ließ - die inkarnierte Schwachsinnigkeit á la "Wollen Sie das wirklich tun? Wirklich? Echt? Sind Sie GANZ sicher? Wollen Sie es sich nicht vielleicht nochmal überlegen, damit ich Sie nicht an die Einstellungen ranlassen muß, mit denen Sie Ihren Computer zu einem funktionierenden Gerät umwandeln können?". Das Ganze, versteht sich, natürlich OHNE Admin-Paßwortabfrage, die man anstelle der nervigen OK-Klickerei bei Linux findet und die eigentlich an dieser Stelle sinnvoll wäre.

Daß sich Programme, die auf die Registry zugreifen wollen (also so gut wie ALLE, weil Winblöd von dieser dämlichen Registry ja nicht loskommt), nicht ohne Administratorrechte ausführen lassen und man davon aber ohne aktivierte und elendnervige Benutzerkontensteuerung gar nicht informiert wird (das Programm startet einfach nicht, keine Meldung, nichts - dabei würde ich solche Meldungen nicht mal unter Benutzerkontensteuerung einordnen, sowas gehört auf die unterste, nicht umgehbare Ebene eines Betriebssystems), kam noch dazu.

Und wozu bitte hab ich ein Systemwiederherstellungstool (natürlich nur auf der Vista-CD), wenn mir die Wiederherstellungsdateien selbst von GDATA so zerschossen werden können, daß ich sie nicht mehr verwenden kann und bei der Systemwiederherstellung, mit der ich GDATA Internet Security wieder runterschmeißen wollte, ausgerechnet die NICHT entfernt wird?!? Unter Systemwiederherstellung versteh ich die Wiederherstellung eines Systems zu einem früheren Zeitpunkt - des GESAMTEN Systems, nicht einzelner unsensibler Teile davon!

Wenn ich überlege, wie oft in diesen Tagen der Rechner gar nicht hochfahren wollte und wir ums Verrecken nicht rausgekriegt haben warum... mal fuhr er hoch, mal blieb er zwischendrin hängen, mal kam gar nichts... Arbeitsspeicher etc alles ok...

Soviel zu Vista "aus erster Hand". SCH*** System. Wer's noch nicht hat: Flossen weg!!! Besser als XP funktioniert's auch in laufendem Zustand nicht!

[Supamarioana]

Also, ich hab auch Vista und das jetzt schon ein dreiviertel Jahr. Die Benutzerkontensteuerung ist zwar bescheuert, aber wie du selber schon sagtest: Man kann sie deaktivieren. Ich hatte selber schon mal erwähnt: Jedes Betriebssystem muss man erstmal so konfigurieren, wie man es haben möchte. Wirklich schlechte Systeme sind die, bei denen das nicht geht.
Bei den beschriebenen Problemen kann ich mir gut vorstellen, dass sie durch die 64Bit Version von Vista entstehen. 64Bit wäre ja wahrscheinlich ganz gut, aber bis jetzt will keiner viel Arbeit reinstecken, das auch sinnvoll (und vor allem fehlerfrei) zu nutzen, auch MS nicht.

[GASpedal]

Zunächst mal: Wenn ich einen Rechner NEU kaufe, dieser schon ein halbes Jahr lang und selbst mit einer frischen Vista-Installation nicht läuft: Dann lasse ich den vom Hersteller abholen und reparieren, austauschen oder sonstwas.
- denn die Kiste ist wohl irgendwie im Eimer, oder?
Garantie. So einfach könnts sein.

Hätte auch deine Nerven geschont, Eingehirner.

Ich habe übrigens erst letztens eine neue Partition mit Vista 64 aufgesetzt.
Bis ich ein "arbeitsfähiges" System hatte, waren ganze 30 Minuten nötig.
Ich muss irgendetwas falsch machen...

Da ich aber die absolute Wahrheit für 100% aller anderen Nutzer beanspruche, kann ich nur jedem raten: Unbedingt heute noch Vista kaufen!!!

[sideshowBob]

Da ich aber die absolute Wahrheit für 100% aller anderen Nutzer beanspruche, kann ich nur jedem raten: Unbedingt heute noch Vista kaufen!!!

hehe Die Versuchung ist ja groß, aber ich warte lieber auf Windows 7. Das wird dann sicher die Offenbarung.

[canti]

Lass doch den Leuten, die kein Bock aufs Basteln und Suchen nach Alternativlösungen haben ihr Windows.

[Morpheus_13]

Also ich bin jetzt seit einem Jahr auf Vista HomePremium und kann mich nicht wirklich beklagen. Nur in letzter Zeit spielt es bei mir verrückt, wie ich irgendwo schon mal erwähnt hab, also dass es sich (seltener) einfach so aufhängt, manchmal einfach nicht runterfährt, und dass ich Prozesse oder Prozess-Strukturen nicht beenden kann. Dazu muss ich bemerken, dass ich kurz davor angefangen hab, es nicht mehr so gut zu behandeln und den RegCleaner verwendet hab.
Jedenfalls muss ich es wahrscheinlich einfach nur mal neu aufsetzen, ich hab ich Moment aber nicht die Zeit dazu, weil ich für die Konfiguration mehrere Stunden einplane. Wie Supa schon gesagt hat, liegt mir nämlich viel an einer umfangreichen Konfiguration.
Die Benutzerkontensteuerung lasse ich aber grundsätzlich aktiviert, ich hab nämlich mal gehört, dass es nicht so gut sein soll, sie einfach auszuschalten. Den Grund hab ich vergessen, aber die Person, von der ich das gehört hab kennt sich ziemlich gut aus, und abgesehen davon stört sie mich eigentlich gar nicht

[Eingehirner]

Das Problem bei diesem speziellen Rechner war, daß ich da gar keinen Einfluß auf das sonstige Procedere hatte - der wurde von einem "Freund" auf die Bedürfnisse der Eltern meiner Freundin "zugeschnitten" (ja klar, 64 Bit und RAM ohne Ende... alter Abzocker) und nach diversen Ärgereien mit diesem "Freund" hatten die beiden die Schnauze voll und wollten einfach nur einen halbwegs laufenden Rechner haben. Vista scheint aber auch EXTREM anfällig auf nicht optimale Hardware-Zusammenstellungen zu reagieren, viel sensibler als z.B. WinXP. Ich hatte mich schon vorab in zig Foren über die Fehlermeldung informiert, die den beiden den meisten Ärger gemacht hat - wie gesagt, es ist immer noch unklar, woher sie überhaupt kommt, klar ist nur, daß es irgendwie am Zusammenspiel RAM-GraKa-Vista liegt und daß jeder eine andere, spezielle Lösung für das Problem braucht. Die Kiste an sich ist aber in Ordnung, ich hab eigentlich alles mal durchgeprüft...

Zum Konfigurieren: Klar, ich mußte auch mein WinXP Pro und mein Ubuntu konfigurieren, selbst Win98SE läuft nicht sofort ao, wie man's möchte... aber Vista hat für mich bisher am meisten Mühe und Zeit gekostet (und man bedenke, wenn es mein Rechner wäre, würd ich nochmal vier bis sechs Stunden reinstecken, bevor ich kapitulieren und WinXP draufspielen würde... oder Ubuntu). Vista ist für mich wirklich keine Alternative. Wer einen laufenden und funktionierenden Vista-Rechner hat: Glückwunsch! Dem will ich's auch nicht ausreden. Aber wer hofft, mit Vista in die nächste Generation der Betriebssysteme einsteigen zu können, hat in meinen Augen die Rechnung ohne M$ gemacht. und wäre mit MacOS X, WinXP oder Ubuntu 8.10 besser beraten. Die haben solche Probleme (noch?) nicht. Nur andere.

[GASpedal]

der wurde von einem "Freund" auf die Bedürfnisse der Eltern meiner Freundin "zugeschnitten"

Sowas in der Art hab ich mir schon gedacht. Und genau da liegt doch der Hund begraben.
Wenn man gar nicht erst Probleme mit den Geräten haben will, oder weil man selbst nicht viel Ahnung hat oder auch gar keine Lust sich damit abzugeben, sollte man doch vielleicht ein paar € drauflegen (oder auch sparen, je nachdem) und einen Dell oder etwas ähnliches mit Reperaturservice kaufen.

Unabhängig davon ob Vista änfällig ist oder nicht. Wenn man von einem Hersteller kauft sind die Konfigurationen getestet und funktionieren - und nur das zählt dann.